P. Klaus Mertes SJ: „Die Ökumene der Märtyrer“ (Kooperationsveranstaltung mit der Ev. Kirchengemeinde anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums), 25. Januar 2017

 

Zum Thema des Vortrags: „Der Ökumenismus der Märtyrer ist vielleicht am überzeugendsten. Die Gemeinschaft der Heiligen spricht mit lauterer Stimme als die Urheber der Spaltung.“ (Johannes Paul II) Im Widerstand gegen die Nazi-Diktatur fanden Protestanten und Katholiken zusammen, mehr als sie selbst es für möglich gehalten hätten. Vor ihrer Hinrichtung beteten sie gemeinsam und feierten sogar gemeinsam das Abendmahl. Sie ließen Vorurteile übereinander hinter sich, begriffen den schweren Schaden, den eine „zerstrittene Christenheit“ (Alfred Delp) für die Glaubwürdigkeit des Evangeliums anrichtet, öffneten sich füreinander, um voneinander zu lernen, und legten so im Land der Reformation die Grundlagen für Versöhnung und Einheit der Christen. Diese Einheit kann heute „von unten“ weiter gelebt werden.

 

Zur Person des Referenten: Der Jesuit Klaus Mertes, geb. 1954 und ehemaliger Pecher Bürger, ist Direktor des Kollegs St. Blasien. Von 2000 bis 2011 war er Rektor des Canisius-Kollegs Berlin. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er bekannt durch seinen Einsatz für die Aufdeckung und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch an kirchlichen – und später auch an nichtkirchlichen – Bildungseinrichtungen in Deutschland. Zu seinen zahlreichen Publikationen gehören unter anderem die Bücher „Widerspruch aus Loyalität“ (2009), „Sein Leben hingeben“ (2010), „Verlorenes Vertrauen“ (2013). Zusammen mit Antje Vollmer veröffentlichte er 2016 das Buch „Ökumene in Zeiten des Terrors: Streitschrift für die Einheit der Christen“.